Traumatische Erfahrungen überwältigen Menschen. Im Moment des Ereignisses besteht keine Möglichkeit, sich zu wehren oder zu flüchten. Trotz dieser Tatsache, werfen sich viele Traumabetroffene nach einem schrecklichen Ereignis vor, das Falsche und vor allem nicht genügend getan zu haben (Levine).
Derartige Schuldzuweisungen haben Folgen. Die Betroffenen schämen und verachten sich. Sie machen sich selber verantwortlich für das Erlebte. Der eigene Körper wird des Versagens angeprangert, ungeachtet der Übermacht des Angriffs, Unfalls oder der Katastrophe, die sich ereignet hat. (Bentzen, van der Kolk)
Das befeuert einen inneren Kampf gegen sich selbst und den eigenen Körper. Weil viele Körperreaktionen spontan, d.h. nicht willentlich gesteuert ablaufen, wird der Körper immer mehr als unkontrollierbares Gegenüber wahrgenommen. Verstärkt wird dies durch dissoziative Prozesse, womit typische Symptome der Traumafolgesstörung gemeint sind. Kurz gesagt bedeutet Dissoziation, dass normale Funktionen wie beispielsweise die Körperwahrnehmung für Momente, Tage oder länger ausfallen. Im Gegensatz dazu wird plötzlich etwas gefühlt, gerochen oder geschmeckt, was nicht aktuell passiert.
Abschalten und Wiedererinnern kann über jeden Sinneskanal laufen und das Körpererleben, das Fühlen oder das Denken betreffen. Sehr typisch sind Schmerzen, die plötzlich an einer Stelle auftreten, die damals während einem schlimmen Ereignis geschunden wurde. Körperliche Symptome einer Traumatisierung sind schwer zu ertragen und es braucht spezifisches Wissen, um sie zu entlasten. Arbeit mit und am Körper ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der Traumatherapie, die gemäss offiziellen Therapieleitlinien stabilisierende und konfrontative Techniken enthält (DeGPT).