Einzeltherapie
Die Arbeit mit Trauma Überlebenden über den Körper beginnt mit einem Befund. Schwierigkeiten, die sich über den Körper äussern, werden dafür erfasst und besprochen. Das können Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen sein. Auch belastende Körperempfindungen, die möglicherweise nicht leicht zu beschreiben sind, gehören dazu. Ebenfalls wichtig sind körperbezogene Strategien, die eingesetzt werden, um Erinnerungen an traumatisierende Erfahrungen sowie überflutende Gefühle in Schach zu halten.
In einem zweiten Schritt wird gemeinsam festgelegt, was erreicht werden soll. Ein besseres Leben? Selbstverständlich. Aber nicht jeder Mensch versteht dasselbe darunter. Es wird also gemeinsam ausgehandelt, ob zum Beispiel die Reduktion der Symptome im Vordergrund steht, die Aufrechterhaltung der Funktionalität bei Arbeit und Familie oder die konfrontative Auseinandersetzung mit dem Trauma. Im ganz persönlichen Ziel liegt die Kraft zur Veränderung.
Auf diese Weise gut vorbereitet, kann die therapeutische Arbeit beginnen: Dazu gehören immer mehrere Aspekte. Stabilisierung ist wichtig. Dabei geht es darum, einen weniger spannungsbeladenen, ausgewogeneren Allgemeinzustand zu erreichen. Traumabearbeitung bildet ein weiteres Kernstück. Im Rahmen der körperorientierten Traumatherapie geht es darum, das Nervensystem zu beruhigen. Wenn dies gelingt, steigt das Gefühl von Sicherheit. Innere Beruhigung stellt sich im Weiteren dann ein, wenn körperliche, mentale und emotionale Erinnerungen miteinander verbunden werden können. Derartige mit dem Fachbegriff Kohärenz genannte Klärung der inneren Zerstückelung, die durch Traumatisierung entsteht, erkennen Betroffene oft daran, dass sie sich in ihrem Alltag wieder mehr als eine Einheit oder als etwas Ganzes erleben.
Für Trauma Betroffene spürbare und für ihre Angehörigen und Freunde sichtbare Veränderungen zum Besseren deuten auf Integration der traumatischen Erfahrung hin. Abgespaltene, d.h. im inneren des traumatisierten Menschen verborgene schreckliche Erfahrungen, werden Teil seiner Persönlichkeit. Die grosse Kraft, welche das Überleben mobilisiert hat, kann eine Ressource für das weitere Leben darstellen.
… Prozent der Trauma Überlebenden berichten gemäss Studien von Posttraumatisches Wachstum. Sie meinen damit die Erfahrung, dass sie ihr Leben nach verarbeitetem Trauma reicher erleben als davor.